Baudokumentation: Bell 206 Jet-Ranger B3
Wie schon auf der Startseite erwähnt ist unser Kumpel Ernst Kaulbach, für den wir einen unserer Jet-Ranger bis auf Lackierung und Details aufgebaut haben schuld. Dieser absolvierte erst ohne Stabi seinen Erstflug, und wurde dann von mir auf ein bavarianDEMON 3X umgerüstet und eingeflogen. Da mir das gut gefiel und absolut super funktioniert, musste ich einfach auch einen "Jetti" haben.
Da haben wir uns entschlossen die Turbine unserer stillgelegte BK 117 zu opfern, und in meinen Jet-Ranger zu bauen. Die BK wird nun sehr wahrscheinlich irgentwann elektrifiziert.
Am Pfingstsamstag fand der Erste Lauf des Schweizer Scale-Cups statt. Dort ist leider die Schwestermaschiene des blauens (der Jet-Ranger von Hugo) wegen einem Pilotenfehler kaputt gegangen. Nach Feststellung eines Totalschadens bekommt unser Kumpel Hugo nun auch wieder einen neuen....
Nach unsererm Pfingsturlaub ging es auch schon los. Innerhalb einer Woche laminierten wir zwei Rümpfe, die wir nun Parallel aufbauen. Somit möchte ich Euch hier unsere Vorgehensweisen beim Bau der beiden Jet-Ranger dokumentieren.
Rohbau
Als die Rümpfe aus der Form kamen, mussten sie an der Trennnaht sowie an den Fensterrahmen "verputzt" werden. Hierbei wurden die Fenster mit der Diamant-Trennscheibe ausgeschnitten, und anschließend mit einer Feile und Schleifpapier verschliffen.
Im Anschluss wurden die Spannten anhand unseren bestehenden Schablonen abgezeichnet und aus Flugzeugsperrholz ausgesägt. Insgesamt verfügt der Ranger über 2 Rumpfgurte, Heckspannten, Cockpitspannten und einer Boden-und Domplatte. Die Rumpfgurte, an denen die Mechanik hängt wurde aus 6mm Sperrholz angefertigt. Die Heckspannten sowie Lagerspannten und Cockpitspannten wurden aus 4mm Sperrholz angefertigt.
Als diese grob ihre Form hatten wurde diese anhand eines Bandschleifers am Modell nochmals genau angepasst, und mit Harz verklebt.
Da die Mechanik am Dom verschraubt wird, wurde das Brett in den Dom eingeklebt. Dort wird die Mechanik dann zusätzlich noch durch vier Schrauben verstärkt. Ursprünglich war hier ein großes Loch im Rumpf. Dieses wurde nach dem verkleben des Holzes mit Spachtel verspachtelt und verschliffen. Anschließend wird ein 20mm Loch mittig gebohrt und die fertige Mechanik mit Rotorwelle durchgeschoben. Anhand dieser Bohrung ist die Mechanik auch Mittig im Rumpf, und lässt sich optimal einpassen.
Der nächste Schritt wird nun das einpassen der Mechanik und das Landegestell sein. Zwischendurch wurden schon die Türen verschliffen sowie mit Scharnieren versehen. Hierzu verwenden wir die Klappscharniere von Vario. Diese haben eine gute Qualität und passen recht gut zum Maßstab.
Mittlerweile haben uns auch schon die Elektronikteile erreicht. Nun ist bis auf die Stromversorgung alles da, und kann nach fertigstellung der Mechanik verbaut werden. Für die Servos entschlossen wir uns wieder für die großen Quarter Scale Servos (HS-5765MH) von Hitec. Diese haben sich absolut bewährt. Für das Heck verwenden wir ein Servo (HS-8360TH) aus der neuen Brushless und High Torq Servo Reihe, ebenfalls aus dem Hause Hitec. Zur stabilisierung verwenden wir ein ehemals HC-3Xtreme das nun über die neue Software und der passenden Turbinen-Schutzkappe verfügt.
Da nun auch noch andere Projekte im Haus anstehen, und Papa Bernd mir nicht immer Helfen kann machte ich mich mal an die Drehbank um ein paar Scale-Details vorzubereiten. Hier stellte ich einen Tankdeckel, ein Staurohr, und ein Kühlstutzen her. In kürze werde ich auch Antennen-Sockel drehen.
Es ging weiter... die drei Modelle wurden alle Stück für Stück Rohbaufertig gemacht.
Als die Spannten alle verklebt waren, begannen wir mit den Kufen.
Hierzu wurde Rohr mit 20mm und mit 30mm gekauft. Auf einer Biegervorrichtung wurden diese dann geboden. Da das untere Kufenrohr sehr dick ist, und wir besseren Möglichkeiten haben, ist das Rohr beim biegen geplatzt. Der Bogen wurde nicht richtig rund, und dann sah es auch noch schlecht aus. Auf Grund dessen haben wir uns für PVC Rohr entschieden. Das ist leichter, und es gibt passende Rohrbögen. Diese wurden mit dem Rohr verklebt, abgeschrägt und vorne zugespachtelt. Nun sehen die Kufen Super aus, und ist dazu auch noch leichter.
Da meine Vorlage ein Hohes Landegestell hat (es gibt auch Jet-Ranger mit "Low-skids") und somit auch Einstiegsbretter wurden diese mit Alu-Winkel angefertigt.
Ansonsten wurde der Ranger mit Details wie Cablecutter, Staurohr und vieles mehr bestückt. Am Rumpf boden hat das Original Wartungsdeckel und Verschraubungen. Auch diese sind wie die Nieten schon in der Form enthalten und müssen nur noch aufgebort werden und mit Schrauben versehen werden.
Auf dem Steck vorne, der zum Cablecutter hinführt wurde wie im Original ein Zuweiser zum Cablecutter angebracht. Hierzu wurde eine T-Profil verwendet. Die Abstützungen der Cablecutter wurde mit dünnem alurohr und kleinen Schrauben nachempfunden.
Lackierung
Nachdem die Rohbau Arbeiten erledigt waren, und die Details angebracht waren, konnte die Lackierung beginnen. Anfangs wurden alle GFK Teile mit Silikonentferner sorgfältig gereinigt, und somit entfettet.
Die erste Farbe war Filler, sodass man im Anschluss noch feinste Schleifarbeiten durchführen konnte. Als letzte Nassschleifarbeiten erledigt waren, wurde an den Stellen wo später die Goldstreifen sind "angenebelt" hierzu endschieden wir uns für ein Lack aus dem Baumarkt und zwar von Dupli Color. Anschließend wurden die Goldstreifen abgeklebt, sodass man im Anschluss das rot lackieren konnte. Zum Schluss, nachdem die rote Farbe ausgehärtet war, lackierten wir das schwarz. Jetzt waren alle Farben lackiert und die Abklebung konnte entfernt werden.
Doch leider ist der Lack an einigen Stellen beschädigt. Wir vermuten auch das wir den falschen Lack hatten, sowie unsere Spraypistole durch wenig benutzung nicht die beste war. Aber über Winter, werden die paar Stellen ausgebessert.