Bell 47G Maßstab 1:3

Hier zeigen wir Euch nun einen ausführlichen Bauablauf bis hin zum Erstflug des XXL Projektes. Das Vorbild von Bernd ist die in Offenburg stationierte Bell 47 G-1 Sioux "The Red Boomerang". Berichtet von Heiko.

 

Der Erstflug wird Anfang/Mitte 2013 sein.

 

Das Vorbild:



Bell 47 G-1 Sioux (D-HELO) stationiert in Offenburg

Inhaber und Pilot: Dr. Hansjörg Fader

Beginn des Projekts!

 

Urmodelle/GFK-Arbeiten



 

Hierbei haben wir eine Drei-Seiten-Ansicht mit einem Beamer an die Wand projeziert und die Kontur der Kanzel auf einem Karton abgezeichnet. Dadurch konnte dann, inform durch einen sehr großen Styroporklotz, das Urmodell angefertigt werden.

Nach Fertigstellung des Styropor-Modell wurde dieses mit Glasfasergewebe überzogen. Nach Aushärtung des Harzes war viel Schleifarbeit angesagt. Nachdem dieses bis auf die letzte Unreinheit bereinigt war, wurde das Positiv Urmodell mit Filler lackiert. Im Anschluss war wieder viiel Schleifarbeit geboten und wir konnten mit der Detailierung der Kanzel beginnen, somit man diese später schon in der Form hat. Dabei wurden Nieten, Sicken, Türandeutungen und Schiebefenster versehen. Nach Fertigstellung der Schleifarbeiten und Detailierung, wurde der Abzug der Negativ-Form für die Kanzel gemacht, sowie der Abzug der Frontscheibe für die Tiefziehform.

Als die Form gemacht war, und bereit zum lamminieren war konnte der erste Abzug gemacht werden.

Urmodell: Tanks

 

Das es insgesammt drei verschiedene Versionen der Bell 47G's mit unterschiedlichen Tanks gibt nämlich nur einen hinter der Rotorwelle, jeweils 2 seitich in mittlerer Größe und noch größere ebenfalls je zwei Stück an der Seite, entschlossen wir uns für die Größten, da uns die Optisch besser gefallen und unsere Vorbilder diese besitzen.

 

Das Urmodell wurde ebenfalls wie die Kanzel aus Styropor und GFK hergestellt. Zur Optik haben wir das Urmodell mit Details wie zum Beispiel: Tankdeckelatrappen und Befestigungsschlaufen wie im Original versehen.

 

Wie im Original, haben wir auch die sogenannten Hitzeableiter nachempfunden. Diese sitzen im Original unter den Tanks um die Hitze des Motors vor dem Tank abzuleiten.

Lötarbeiten

 

Neben den GFK-Arbeiten arbeiteten wir Parallel an den Heckauslegern und Rahmen. Hier gibt es auch wieder verschiedene Versionen, wie zum Beispiel hier am Vorbild des "The Red Boomergan" mit einem kurzen Rahmen. Diesen erkennt man daran, das die hintere Stange recht senkrecht verläuft. Bei anderen Versionen ist diese Stange flacher und läuft weiter nach hinten. Hier haben wir jeweils beide Versionen gelötet. Ein Rahmen für den "The Red Boomerang" und je zwei für Hugo und mich

 

Als Rohr kam hier ein sehr dünnwandiges Edelstahlrohr zum Einsatz. Dieses bietet optimale Stabilität sowie eine gute Verarbeitung. Anhand der drei-seiten-ansicht und unseren Maßen die wir an einem Original vermessen haben und durch drei geteilt haben, konnten wir den Rahmen sogut wie möglich dem Original entsprechend anpassen

 

Die Lötstellen sind durch das Flussmittel und dem Hardlot verbrannt und verschmutzt. Somit haben wir uns endschlossen die Gitterohrrahmen nach dem Erstflug Sandstrahlen zu lassen um später eine schöne Optik zu haben.



Kufen

 

Ebenfalls begaben wir und an das Kufen biegen. Hierzu wurden die einzelne Segmente für die "eckige" Version aus 25mm Alumium Rohr gefertigt und die runden jeweils auf einer Vorrichtung gebogen. Dieses fordert viel Disziplin und Kraft! Nachdem die Segmente der "eckigen" Varianten fertig waren, wurde die Kufen auf einer Fräßmaschine mit Löcher und Verbinungsstücken versehen und mit UHUplus verklebt.

Tiefziehform Kanzel/Frontscheibe

 

Nachdem die Lötarbeiten und GFK Arbeiten im großen und ganzen vorerst beendet waren, begaben wir uns an eine der schwierigsten Teile des ganzen Projektes. Die Frage war: Wer kann so eine Große Scheibe Tiefziehen? Nach Fachberatung durch Markus Gensmantel und Google traten wir in Verbindung mit dem "Hauben-König" Ullmer von der Schwäbischen Alb. Dieser gab uns grünes Licht und wir konnten beginnen.

 

Der Negativ Abtruck war anhand des Kanzel-Urmodells schon gemacht und wir konnten loslegen eine Positiv Form herzustellen. Dabei wurde der 5-6 schichtige Abtruck der Kanzel mit Formenharz/Deckschicht bepinzelt und im Anschluss auslaminiert. Da Harz und Härter enorm hohe kosten haben und die Kanzel ein enorm großes Volumen hat, endschlossen wir uns für billigeres Harz und einem Holzkasten der zum einen Stabilität erzeugt und Volumen wegnimmt, also somit auch günstiger ist. Bei einer Tiefziehform ist es vorallem wichtig das diese sehr Stabil und Hitzebeständig ist. Nach dem auslamminieren und dem einpassen des Holzkastens konnte der Negativ abtruck abgenommen werden, und die Form war soweit fertig. Um später eine gute und klare verlasung zu erhalten ist es vorallem wichtig das die Oberfläche der Form so glatt und sauber wie möglich ist. Wir gaben unser bestes und schliefen alles so gut wie möglich. Als alles fertig war, besuchten wir den "Hauben-König" und ließen insgesammt 5 Züge herstellen, doch leider war danach die Form zu heiß und hat sich leider verabschiedet... dies lag leider an unserem Experiment am billigen Harz.... 

Dreharbeiten und Bau der Mechanik

 

Nach dem die schmutzige GFK Arbeit und der Formenbau eine Ende nahm, begaben wir uns an die ersten Mechanikteile. Nachdem sich unser Mechanik-Konzept in den Jet-Ranger mittlerweile schon seit 5 Jahren ohne Probleme bewährt hat, war unser Ziel dieses auch so ähnlich bei den Bell's auszuführen. Nämlich: So einfach und Robust wie möglich!!! Während dem Bernd die Rahmen angepasst hat war meine Arbeit das drehen der Heckrotorgehäusen. Diese planten wir so wie im Original, nämlich rund. Hierzu wurde ein 50x5mm Rohr verwendet. Dieses haben wir innen ausgedreht um Gewicht zu sparen. Als Deckel des Gehäuses und Lagerung der Heckrotorwelle haben wir runde Deckel mit Original empfundenen Abstufungen hergstellt. Als Heckrotorwelle kommt wie bei dem Jet-Ranger auch eine 8mm gehärtete Welle zum Einsatz. Im Anschluss überlegten wir, wie wir das Getriebe mit dem Rohr das am Gitterohrrahmen sitzt "verschmelzen" nach kurzem Überlegen entschlossen wir uns, eine passgenaue Aufnahme die genau in das "Heckrohr" passt mit einem 28mm Außengewinde zu drehen. Dieses wird später mit 4x M3 Schrauben mit dem Rohr verbunden und das Getriebe mit dem 28mm Gewinde verschraubt und mit Madenschrauben gesichert. Nachdem Gehäuse, Deckel, Aufnahmen, Welle und Lagersitze hergestellt waren, verbohrten wir die spiralverzahnten Stahlkegelräder aus dem Hause Mädler. Diese wurden zum einen mit der Heckrotorwelle und der Antriebswelle verbohrt. Auf der Heckrotorwelle passten wir eine Messinghülse an, die das Zahnflankenspiel erhält. Die Antriebswelle wurde rausgezogen und mit einem Stellring gehalten. Der Antrieb des Heckrotors besteht später durch zwei Freiläufe und das Getriebe läuft in Fließfett.

 

Die Heckrotornarbe wurde von einem Freund proffisionell auf einer CNC Fräse hergestellt und von uns mit Mikado Logo 400 Blatthaltern vershen. Die Schiebehülse wurde von uns auf der Drehbank gedreht und mit 2x Buntlagern bestückt. Dadurch wurde eine Messinghülse geschoben und verlötet, auf dieser wurden dann die beiden steuerstangen angebracht. In der Mitte der Hülse verbauten wir einen Kugelkopf zur Anlenkung des Heckrotors.

 



Nach fertigstellung der Heckrotoreinheit, ging es an den vorderen Bereich des Rahmens. Wir begannen mit dem Herstellen von Rotorkopf, Taumelscheibe und Mitnehmer. Diese wurde ebenfalls von unserem Freund Ralf auf einer CNC Fräße hergestellt, und von uns montiert.

 

Im Anschluss ging es an den Dom. Dort haben wir ein 100x5mm großes Rohr auf die Höhe abgelängt und innen zum Gewichtsersparnis ausgedreht. Der Domdeckel entstand wie im Original, konisch. Dort befindet sich im oberen Teil ein Lager zur Lagerung der 20mm dicken Hauptrotorwelle. Das Rohr wurde mit 13 M3 Gewinden jeweils oben und unten versehen, dadurch kann der Domdeckel so wie der Dom auf der 6mm dicken Alu-Mechanik Platte verschraubt werden.

 

Die Mechanik besteht aus einer 6mm dicken Aluplatte die mit 4 Stellen auf der Rahmenobereite mit M4 Schrauben befestigt wird. Diese wurde außen genau dem Rahmen angepasst um idealen Sitz zu gewährleisten. An dieser Platte wurden nun zwei Lagerböcke für die Antriebswelle sowie auch für den Heckrotorantrieb angebracht, hierbei wird eine 10mm gehährtete Welle verwendet. Am vorderen Teil dieser Welle wird das Riehmenrad platziert. Zwischen den beiden Lagerböcken sitzt das Spiralkegelzahnrad das den Übergang auf den Rotor ermöglicht, da uns das ganze zu "heiß" ist, wird dieses Später in einer Ölbad laufen.

Hinter dem hinteren Lagerbock wurde die Kupplug (Kreuzgelenk) für den Heckrotorantrieb angebracht. Nun zur befestigung des Motors. der Motor wird an insgesammt 4x 10x10mm dicken Aluvierkanntstangen an der Mechanik Platte gehalten. Zur Stabilität wird dieser noch durch Blechstreifen am Rahmenboden abgefangen.

 

Fortsetzung folgt.